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Die Begriffe Sadismus und Masochismus wurden
erstmals 1886 von Richard von Krafft-Ebing in einem wissenschaftlichen
Zusammenhang in Psychopathia sexualis verwendet. Er bezieht sich hierbei auf die
Werke der Schriftsteller de Sade, dessen Romane pornografische Inhalte mit
Gewaltfantasien mischten und Sacher-Masoch, der in mehreren Werken den
Lustgewinn durch Schmerz und Unterwerfung schildert.
Schrenck-Notzing führte im Jahr 1892 den Begriff der Algolagnie (Schmerzsucht)
ein, der den Gesamtkomplex vermutlich erstmals in aktive, bezogen auf den
Sadismus und passive Form, bezogen auf den Masochismus, einteilte. Nachdem
Sadomasochismus auch ohne das Bedürfnis nach körperlichem Erleben auftreten
kann, ist der Begriff Algolagnie nicht auf das gesamte Spektrum anwendbar und
wird in der Diagnostik nicht verwendet. Seiner Auffassung nach bilden die beiden
Ausprägungen die beiden Pole innerhalb eines Gesamtkontinuums. Sowohl diese
Ansicht, sowie die der strikten Trennung beider Störungen sind bis heute
verbreitet und werden mit der gleichen Argumentation verteidigt.
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